Die gesetzlichen Krankenkassen haben im vergangenen Kalenderjahr eine dreistellige Millionensumme für osteopathische Behandlungen ihrer Versicherten ausgegeben. Das geht aus einem Bericht des NDR hervor, in welchem sich auf nicht veröffentlichte Daten von 60 Krankenkassen berufen wird.
Die Summe der erstatteten Kosten für diese Naturheilmethode habe sich demnach innerhalb eines Jahres mehr als verdreifacht und belief sich zuletzt bei 110 Millionen Euro. Immer mehr gesetzliche Krankenkassen haben Osteopathiebehandlungen in ihre Satzungen aufgenommen. Auch die Mitgliederzahlen in den osteopathischen Berufsverbänden sowie die Nachfrage von Seiten der Versicherten sei durch den Osteopathie-Boom stark angestiegen.
Boom gibt auch Anlass zu Sorge und Kritik
Die Kassen hätten es nun mit einer regelrechten Kostenexplosion auf Grund der starken Nachfrage zu tun, heißt es in dem Bericht weiter. Auch in diesem Jahr sei mit einer weiteren Zunahme in diesem Bereich zu rechnen. Die schnelle Zunahme osteopathischer Behandlungen und deren Kostenerstattungen hat auch Kritik bei Verbandsvertretern ausgelöst. Diese bemängeln fehlende einheitliche Richtlinien zur Qualitätssicherung der Behandlungen wie auch bei der Ausbildung.